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Weiterbildung auf dem Prüfstand
- 7. Februar 2019
- Posted by: BildungsCluster
- Category: MBA
Nach einer Periode des Wachstums befindet sich der Bildungsmarkt in einer Reflexionsphase. Sie wird nicht nur dazu genutzt, um auf das rasche Voranschreiten der Sozialen Medien entsprechend zu reagieren und so neue Formen des Umgangs mit Wissen zu erschließen, sondern auch, um der Zielgenauigkeit von Angeboten und ihrer Nachfrage Rechnung zu tragen. Damit sind neue Formen der Kundennähe möglich.
Klassische Management-Schulen werden zunehmend abgelöst durch Qualifikationsangebote, die dem operativen Management Rechnung tragen. Dies zeigt sich unter anderem durch das vermehrte Angebot an Professional MBA-Ausbildungen. Sie helfen Nachwuchskräften, die sich schon in Projektverantwortung oder in angehender Leitungsposition befinden, im eigenen Arbeitskontext Führungsaufgaben gezielt wahrzunehmen.
Führungskräfte müssen vielfältige Rollen beherrschen
Neben den traditionellen Management-Aktivitäten zur Planung, Begleitung und Kontrolle von Organisationsprozessen wird im beruflichen Umfeld die Tendenz evident, dass selbst Führungskräfte vielfältige Rollen zu beherrschen haben, die über ihre wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung hinausreichen. Vermehrt wird Methodenverantwortung gefordert. Dies bedeutet, dass Verantwortliche, ob auf strategischer oder operativer Ebene, eingesetzte Methoden begründen und reflektieren können müssen. Es zählt nicht mehr nur das Ergebnis, sondern vielmehr der Weg hierzu. Ein Weg, den mittlerweile Rating Agenturen einschlagen, um ihre Erkenntnisse zu legitimieren.
BildungsanbieterInnen, unabhängig ob staatlich oder privat, sind in der Pflicht, ihre Angebote zu adaptieren. Eine Umgestaltung eines Curriculum bedeutet allerdings nicht nur die Berücksichtigung operativer Management-Aufgaben. Vielmehr wird die Grenzziehung zwischen einzelnen Disziplinen immer schwieriger. So umfasst heute etwa die Kennzahlenentwicklung (auch mittels BSC) Kenntnisse der Prozessentwicklung und des Customer Knowledge Management. Das lange vernachlässigte Generalistentum hält über die problembezogene Verschmelzung von ExpertInnenwissen Einzug in die Weiterbildung.
Wissen im Wandel der Zeit
Schließlich ist die stetig kürzer werdende Halbwertszeit von Informations- und Kommunikationstechnologien zu berücksichtigen. Dies hinterlässt selbst auf strategischer Ebene Spuren, denken wir nur an Cloud Computing, welches technisch wie ökonomisch neue Wege ermöglicht, semantische Technologien oder die bereits erwähnten Social Media. Vor allem letztere zwingen zu ganzheitlichen Sichtweisen (vgl. den jüngsten Meinungsbildungsprozess zu ACTA), die verantwortliche EntscheidungsträgerInnen vor die Notwendigkeit stellen, Grundsätze systemischen Denkens anzuwenden, ob im (Professional) MBA-Lehrgang dafür ausgebildet oder nicht.
Mit freundlicher Unterstützung von:
o.Univ.Prof.Dr. Christian Stary,
Leiter des MBA Aufbaustudiums „Angewandtes Wissensmanagement“